Mini-Workshop Handyfotografie
1. Wieso Handy?
Was bringt die beste Kamera, wenn man sie nicht ständig dabeihat. Heutzutage hat man zum Glück immer das Handy dabei und damit kann man einiges machen! Fast alle Handys haben eine ausreichende Auflösung und sind in der Lage gute Bilder zu machen.
Was ich super praktisch finde ist, dass ich direkt anschließend die Möglichkeit habe, das Bild am Handy zu bearbeiten und mit Freunden/Familie/Social Media zu teilen.
2. Festbrennweite
Das Handy hat eine Menge Punkte, die sich erstmal nicht so gut anhören. Oft gibt es nur eine Kamera, die nur in einer Kameraeinstellung in voller Auflösung fotografiert. Das heißt, viele Handys haben keinen Zoom. In diesem Fall muss der Fotograf einfach aktiver werden und sich selber mehr bewegen. So kann man auch mit einer Festbrennweite gute Bilder machen. Gerade für den Anfang rate ich dazu formatfüllend zu fotografieren. Das heißt, überlegt euch genau, was auf das Bild soll, blendet bestimmte Bereiche aus, was nicht drauf soll. Versucht die ersten Bilder einfach zu gestalten. Oft ist weniger mehr und dadurch kommen die Bilder besser zur Wirkung.
3. Hoch oder Quer? Oder doch besser schräg?
Hoch oder Querformat ist ein wunderbares stilistisches Mittel um Bilder einfach zu verändern. Da wir im digitalen Zeitalter leben ist es möglich, beides zu testen und sich hinterher das bessere rauszusuchen.
Was ich finde garnicht geht, sind leicht schräge Fotos. Das sieht halt aus wie einfach geknipst und nicht korrigiert.
Fotos im 45Grad Winkel sind dagegen wieder was anderes. Persönlich mag ich es nicht, es kann aber wieder ein stilistisches Mittel sind
4. Perspektiven
Hierbei ist Kreativität gefragt, man kann von oben, von unten, auf Augenhöhe fotografieren. Gerade am Anfang ist es wichtig das Auge zu trainieren und mehrere Perspektiven auszuprobieren.
5. Bildkomposition
Hier gilt genau das gleiche. Probieren geht über studieren. Versucht das was euch gefällt. Fotografiert das Motiv formatfüllend. Oder aber lasst viel Platz an der Seite. Platziert das Motiv mittig oder aber im goldenen Schnitt. Oder wagt noch mutigere Kompositionen.
6. optisches Chaos
Jedes Bild erzählt eine Geschichte. Manchmal ist die Geschichte nur ganz kurz, das Problem ist,je mehr Sachen/Dinge mit auf einem Bild sind, desto mehr Informationen findet man. Es wirkt unruhig. Blendet Sachen aus, die nicht zur Geschichte gehören.
7. Vordergrund/Hintergrund
Hier kann man viele Versuche machen. Der Hintergrund kann ganz viel über ein Bild erzählen. Wo lebt der Mensch, wie wirkt er, zu welcher Zeit wurde das Bild aufgenommen? Wenn ihr zeitlose Bilder machen möchtet, solltet ihr auf einen neutralen Hintergrund achten.
Was ist ein Vordergrund? Ein Vordergrund kann ein Zweig, Gegenstände oder sogar Untergründe sein. Oft entwickeln die Bilder dadurch mehr Tiefe.
8. Licht
Handys haben oft Schwierigkeiten mit dem Licht. Am besten eignet sich leicht diffuses Licht von vorne. Mit Spiegelreflexkameras kann man auch tolle Fotos gegen das Licht machen, mit dem Handy ist es oft schwer gegen das Licht zu arbeiten. Aber auch hier kann man es sich zu Nutze machen.
Wichtig ist immer, was einem gefällt. Allerdings sollte dies kein Zufallsprodukt sein, sondern man sollte es wiederholen können.
(Übung mit der Hand wo das Licht her kommt)
9. Bildbearbeitung:
Direkt am Handy, ich nutze Lightroom oder Afterlight oder die kamerainterne App.
Meine Vorangehens Weise:
1: Bild begradigen und evtl. Zuschnitt
2: Helligkeit
3: Kontrast und Farbtemperatur
Selten mache ich mehr. Man kann auch mit vorgefertigten Einstellungen arbeiten um bestimmte Farblooks zu erhalten. Diese nennt man Presets. Gerne nutze ich auch Vintagefilter von zB VSCO
Weitere Apps: Snapseed, Picsart, Adobe Photoshop Express, und Canva